Die Spät-Drei-Reiche-Zeit und der Aufstieg von Goryeo (892 – 1135)

5.1.       Die Rebellionen der Aristokraten

Silla erlebte nach der Vereinigung und der Festigung des zentralisierten Herrschaftssystems bis in die Mitte des 8. Jh. eine friedliche Ära. Doch unter König Hyegong (r. 765-780) tauchten erneut durch hoch stehenden Aristokraten Anzeichen für Unruhen im Land auf. Der erste große Fall war die Rebellion von Daegong im Jahr 768. Dabei handelte es sich um eine ca. dreijährige aristokratische Rebellion, bei der 96 Aristokraten mit dem höchsten Beamtenrang Gakgan beteiligt waren. Kim Yangsang, einer der Zentralfiguren des Aufstandes und späterer König Seondeok, ermordete im Jahr 780 König Hyegong und übernahm dessen Macht. Hierdurch wurde erstmals die dynastische Linie von König Muyol unterbrochen. Dies bedeutete die Abschaffung der auf Blutsverwandtschaft begründeten Erbfolge und die Wiederbelebung der alten aristokratischen Linie, die seit der Vereinigung Sillas zurückgedrängt worden war. Doch dies führte zu ständigen heftigen Machtkämpfen unter den Aristokraten, die in verschiedenen Gruppierungen Bündnisse schlossen und sich gegenseitig bekämpften, um mit Gewalt an die Macht zu kommen. Der König konnte nur schwer Stabilität schaffen und wurde bald wieder gestürzt, so dass in der Zeitspanne von 780 bis 935 insgesamt 19 Könige und eine Königin über Silla herrschten. Die Rebellion von Kim Heonchang im Jahr 822 ist auch bekannt. Er führte in Ungju (heutige Gongju) eine Rebellion durch und verkündigte die Gründung eines neuen Königreichs namens Jangan. Das Königreich entwickelte sich so weit, dass es über das gesamte Gebiet der heutigen Provinz Jeolla-do herrschte, bevor es schließlich doch von Regierungstruppen unterdrückt wurde. Nach dieser Rebellion kehrte unter König Heondeok (809-826) und Heungdeok (r. 826-836) für kurze Zeit wieder der Frieden ein. Nach König Heungdeoks Tod kam es wiederholt zu turbulenten Machtkämpfen um die Thronfolge. Die Zentralmacht erlangte nach König Munseongs (r. 839-857) Herrschaft wieder halbwegs die Stabilität. Doch gleichzeitig konnte der Staat die ländlichen Gebiete nicht mehr unter Kontrolle halten und es entstand eine mächtige Oberschicht. Die politische Stabilität der Zentralregierung war sicherlich teils die Gegenreaktion der führenden Aristokratenschicht, die sich zusammenschloss um der Einflusszunahme der lokalen Machthaber entgegenzuwirken.

 

5.2.       Der Aufschwung der unteren bzw. lokalen Schichten

Die Machtkonflikte unter den Aristokraten in der Hauptstadtregion und das daraus resultierende politische Chaos bot den Aristokraten des 6. Kopfrangs und darunter die Gelegenheit, ihre Macht aufzubauen und zu stabilisieren. Unter dem 6. Kopfrang befanden sich mehrere Intellektuelle, von denen auch viele zum Studienzweck nach Tang fuhren. Ihr Kontakt zu Tangs Zivilisation und den konfuzianischen Lehren führte zu dem Schluss, dass für Wohlstand und Stabilität des Königreichs die Abschaffung des Knochenrangsystems und stattdessen eine leistungsabhängige Bürokratie eingeführt werden müsse. Des Weiteren waren sie für eine Reform des Steuersystems zur Besserung der Lebensqualität der Bauern. Zwar waren diese Intellektuellen nicht direkt an den zahlreichen Rebellionen beteiligt, doch ihr Einfluss auf die lokalen Machthaber war groß und teilweise agierten sie auch als entscheidende Berater der Kriegsführer bei den turbulenten Machtkämpfen während der Spät-Drei-Reiche-Zeit. In der Zwischenzeit hat sich außerhalb der Hauptstadt  eine mächtige Eliteschicht etabliert, die sowohl über finanzielle als auch militärische Mittel verfügten. Zu der Schicht gehörten die sogenannten Hojok, Großgrundbesitzer aus Gebieten im Landesinneren, die Gunjin, Führer an den strategisch bedeutenden Hafen und die Händler, die vor allem durch den internationalen Handel ein riesiges Vermögen ansammeln konnten. Ein gutes Beispiel für einen erfolgreichen Gunjin war Jang Bogo, der die Macht über den Seehandel im koreanischen Südmeer und im Gelben Meer zwischen China und Korea errang. Songak (heutige Gaeseong), Jinju und Naju gehörten zu den lebendigsten Orten in Bezug auf den internationalen Handel. Zu den Hojok zählten Militäroffiziere und Aristokraten niedrigen Ranges, die im Zuge der Machtkonflikte in der Hauptstadtregion ihren Einfluss verloren und aufs Land flüchteten. Sie sicherten sich ihre Machtbasis durch den Zusammenschluss mit unzufriedenen Bauern, die durch die Zentralregierung ausgebeutet wurden und unter Armut litten. Man baute eigene Schlösser und rüstete sich auf. Die Hojok konnten jedoch nicht mit den Händlern mithalten, die durch ihren Handel und der besseren Mobilität über viel mehr Auslandskenntnisse und Macht verfügten.

 

5.3.       Die Gründung der Spät-Drei-Reiche

Gegen Ende des 9. Jh. war Silla in einer blankes Chaos verfallen. Wiederholte Ernteausfälle und Ausbrüche von Infektionskrankheiten bedrückten das Leben der Bauern. Dazu herrschten im Lande nach wie vor Unruhen aufgrund der politischen Machtkämpfe. Auch der extravagante Lebensstil von König Heongang (r. 875-886) und Königin Jinseong (r. 887-897) trieb die finanzielle Krise voran, so dass die Regierung verstärkt auf Steuereinnahmen angewiesen war. Die Ausbeutung der Bauernschicht führte  immer mehr dazu, dass die Bauern ihre Heimat verließen und zu Vagabunden, Tagelöhnern oder auch Dieben wurden. Viele Bauern dienten auch freiwillig einem Hojok, da ihre Belastung dadurch geringer war. Jedenfalls herrschte mit der Zeit immer mehr Unzufriedenheit im ganzen Land und die Leute schlossen sich zusammen, so dass es im ganzen Gebiet Sillas zu Aufständen kam. Die erste große Rebellion brach 889 in Sabeolju (heutige Sangju) aus und wurde bald von weiteren Bauernaufständen in Jukju (heutige Juksan), Wonju und Jeonju gefolgt. Im Jahr 896 erhob sich eine Bauernarmee namens Jeokgojeok entlang der Südwestküste und drang bis in die Vororte der Hauptstadt Gyeongju ein, bevor sie letztendlich doch aufgrund mangelnder Kampferfahrungen besiegt wurde. Trotz der zahlreichen Anhänger konnten die Armeen aufgrund fehlender Ressourcen vorerst kein eigenes Reich gründen. Doch allmählich gelang es zwei Rebellen, Intellektuelle und strategische Denker auf ihre Seite zu gewinnen. Dies waren Gyeon Hwon (867-936)und Gung Ye (857-918). Gyeon Hwon wurde in Mungyeong in der heutigen Provinz Gyeongsangbuk-do als Sohn einer Hojok-Familie geboren. Er machte sich einen Namen als Anführer der Silla-Armee in der Jeolla-Region und führte im Jahr 889 eine Bauernarmee an, die erfolgreich Mujinju besetzen konnte. 892 erklärte Gyeon Hwon sich zum König. Er schloss sich mit einem konfuzianischen Gelehrten des 6. Kopfrangs zusammen und plante die Gründung eines unabhängigen Königreichs. Sie nützten die verbreitete anti-Silla-Stimmung im ehemaligen Herrschaftsgebiet Baekjes und fand bald zahlreiche Anhänger für ein neues Reich, das sich für die Einnahme Baekjes an Silla rächen sollte. Gyeon Hwon besetzte Jeonju und ernannte es zu der Hauptstadt des neuen Königreiches, das den Namen Hubaekje („Spät-Baekje“) trug. Das neue Reich expandierte weiter in Richtung Norden, so dass das Territorium annähernd das ehemalige Gebiet Baekjes umfasste. Die lokale Eliteschicht Hojok unterstützte Gyeon Hwon im großen Ausmaß und war ausschlaggebend für den Erfolg Hubaekjes. 926 kam es schließlich zu einem Angriff Hubaekjes auf Gyeongju, wobei König Gyeongae von Silla umgebracht wurde. Gyeonwon und seine Anhänger plünderten den Königspalast und nahmen zusätzlich den jüngeren Bruder des Königs, mehrere Minister und Techniker als Geiseln. Einzig die zunehmende Bedrohung durch Gung Ye und Wang Geon verhinderten die komplette Übernahme Sillas durch Gyeon Hwon. Etwa zu derselben Zeit, als Gyeon Hwon Hubaekje gründete, bereitete auch Gung Ye die Gründung eines eigenen Königreichs vor. Gung Ye war ein Leutnant unter Yang Gil, dem Anführer einer Rebellionstruppe in der nordöstlichen Region Sillas. Gung Ye war Sohn von König Heonan und gehörte zu dem Teil der Königsfamilie, die im Lauf der Machtkämpfe um den Thron enorm geschwächt wurden. Er wurde ursprünglich zu einem buddhistischen Mönch, doch nahm 891 bei dem Aufstand in Jukju teil. Gung Ye entwickelte sich unter Yang Gil zu einem erfolgreichen Truppenführer und erlang zahlreiche Siege, so dass er mit der Zeit den Großteil der Provinz Gangwon-do und teilweise auch Hwanghae-do besetzte. In diesem Gebiet gründete Gung Ye schließlich 901 das Königreich Hugoguryeo („Spät-Goguryeo“). Im Jahr 904 benannte Gung Ye das Reich zu Majin um und die Hauptstadt wurde auch von Songak (heutige Gaeseong) nach Cheorwon verlegt. Ab 911 hieß das Reich dann Taebong. Der Grund für die Verlegung des Zentrums war vermutlich der heranwachsende Einfluss von Wang Geon, Songaks berühmtester Nachkommen. Die Umbenennung des Reiches beruhte auf Gung Yes Ziel, nicht lediglich als das Nahcfolgereich Goguryeos gelten zu wollen. Sein Plan war es, ein noch mächtigeres Reich zu schaffen indem er auch Silla und Hubaekje einzunehmen versuchte. In seiner Blütezeit grenzte Taebong sowohl an den Grenzen Sillas als auch Hubaekjes und erstreckte sich von dem Fluss Daedonggang im Süden bis hin zu Sangju und Gongju im Süden. Neben Balhae war die koreanische Halbinsel gegen Ende des 9. Jh. bzw. Anfang des 10. Jh. somit in die drei Reiche Silla, Hubaekje und Hugoguryeo geteilt. Die Ära wird daher auch als die Zeit der Drei Spätreiche (Husamguk sidae) bezeichnet.

 

5.4.       Die Entstehung von Goryeo und die Vereinigung der Drei Spätreiche

Gung Ye, der erfolgreiche König von Hugoguryeo, profitierte von der allgemeinen anti-Silla Stimmung im Gebiet des ehemaligen Goguryeos und expandierte sein Einflussgebiet immer weiter, so dass er bald zum Mächtigsten aller drei Königreiche aufstieg. Die aufeinanderfolgenden Erfolge des Leutnanten Wang Geon und seiner Armee gegenüber Gyeon Hwon machten Gung Ye jedoch immer neidischer, so dass seine Führung infolgedessen unkontrolliert und bösartig wurde. Seine Tyrannei führte zu einer Entmachtung Gung Yes durch eine Gruppe von Hugoguryeos Generälen, die nun viel mehr auf der Seite Wang Geons standen. 918 übernahm Wang Geon den Thron und nannte das Reich in Goryeo um. Die Hauptstadt wurde von Cheolwon in seine Heimat Songak (heutige Gaeseong) verlegt, da dort seine Unterstützung größer war und er die eigene Macht weiter ausbauen konnte. Wang Geon war ein Krieger der Hojok-Schicht aus Songak und stammte ursprünglich aus einer machtvollen und reichen Händlerfamilie, die sich durch den Handel mit Tang ein Vermögen verdienten. Wang Geon besaß somit einflussreiche finanzielle und militärische Mittel, eine gutes Verständnis für die internationale Lage und auch zahlreiche Handelsschiffe. Vor allem seine Seeherrschaft durch die engen Verbindungen mit Händlern verschiedener Regionen verhalf Wang Geon bei den entscheidenden zwei Militärerfolgen über Hubaekjes wichtigste Häfen in Geumseong (heutige Naju) und Jindo. Dies führte zur Ernennung Wang Geons zum Premierminister des sogenannten Gwangpyeongseong (Kanzleramt zur Überwachung der Staatsangelegenheiten) durch König Gung Ye. Nach Übernahme des Throns bemühte sich Wang Geon um die Vereinigung der Drei Spätreiche. Gegenüber Silla näherte er sich durch eine friedliche Politik an. Er versuchte die Legitimität Goryeos durch Übernahme von Sillas Traditionen zu sichern und isolierte dabei gleichzeitig Hubaekje. Dies war auch der Grund, weshalb Wang Geon den Angriff und die Ermordung des Silla-Königs durch Hubaekje im Jahr 927 ausnutzte und als Verteidiger von Silla in einen Kampf gegen Hubaekje eintreten konnte. Als Wang Geon nach dem siegreichen Kampf gegen Hubaekje in Gyeongju eintraf, wurde er daher auch mit voller Begeisterung und Unterstützung aufgenommen. Als Folge dieser Silla-freundlichen Politik übertrug Sillas letzter König Gyeongsun (r. 927-935) im Jahr 935 auch freiwillig die Souveränität des Reiches auf Goryeo. Gegenüber Hubaekje verfolgte Wang Geon dagegen in der Zwischenzeit eine kompromisslose Militärstrategie. Der Machtkampf zwischen den beiden Reichen wurde über viele Jahre hinweg fortgesetzt. Die Schlacht von Gochang (heutige Andong) im Jahr 930 war einer der entscheidenden Erfolge für Wang Geon, der dadurch den Einfluss Goryeos im Gebiet des Flusses Nakdonggang ausbauen konnte. Eine weitere ausschlaggebende Schlacht erfolgte im Jahr 934 in Unju (heutige Hongseong), wo ebenfalls Goryeo als Sieger hervortrat. Ein maßgeblicher Grund für den militärischen Erfolg Goryoes Hubaekje gegenüber waren die internen Streitigkeiten Hubaekjes. Gyeon Hwon, Gründer von Hubaekje, ernannte als Nachfolger seinen vierten Sohn Geumgang. Gyeon Hwon wurde daraufhin von seinem ersten Sohn Singeom festgenommen und in ein Kloster eingesperrt. Es gelang ihm nach Goryeo zu fliehen, wo er einen Racheangriff vorbereitete. Schließlich wurde Hubaekje durch Goryeos Armee, angeführt von dem eigenen Gründer des Reiches, angegriffen und vernichtet. Somit war Wang Geon im Jahr 936 soweit, die drei Königreiche Goryeo, Silla und Hubaekje zu vereinen. Die Periode der Vereinigung der Drei Reiche durch Wang Geon war außenpolitisch betrachtet auch gekennzeichnet durch den großen politischen Tumult in China. 907 brachten die im Norden mächtig gewordenen Kitanen Tang zum Untergang und später im Jahr 926 besiegten sie auch Balhae. Dies war ein Schock für Goryeo, welches Balhae als Verbündeten sahen. Nach dem Untergang flüchteten aus Balhae zahlreiche Aristokraten des ehemaligen Goguryeo-Gebietes nach Goryeo und wurden als Mitglieder Goryeos herzlich aufgenommen. Sie besetzten teilweise auch wichtige Regierungsposten und Balhaes Traditionen wurden aufrechterhalten. Die Gründung Goryeos ist einsignifikantes Ereignis in der koreanischen Geschichte, da es neben der Wiedervereinigung der Drei Spätreiche auch einen großen Schritt in Richtung einer umfassenden Vereinigung des koreanischen Volks darstellte.

 

5.5.       Die Wiederherstellung der politischen und gesellschaftlichen Ordnung

Nach dem es König Taejo (Ehrentitel von Wang Geon) gelungen war die Königreiche zu vereinen und auch die Flüchtlinge aus Balhae aufzunehmen, verfolgte er gegenüber der lokalen Eliteschicht Hojok eine interne Integrationspolitik. Gleichzeitig führte Goryeo gegen die Khitanen eine irredentistische Politik durch, um ehemalige Gebiete von Goguryeo und Balhae zurückzugewinnen. Dies wurde als die Politik der nördlichen Expansion bezeichnet. Pyeongyang, die ehemalige Hauptstadt Goguryeos, wurde zur „westlichen Hauptstadt“ (Seogyeong) bestimmt und diente als Stützpunkt für die Entwicklung des Nordens. Da vor der Vereinigung der Machteinfluss der lokalen Eliten zu groß war und die zentrale Regierung geschwächt wurde, versuchte man durch die Entwicklung eines zweiten Regierungszentrum neben der Hauptstadt Gaeseong die administrative Verwaltung aufzuteilen. Dank der konsequenten Nordpolitik erreichte das Staatsgebiet Goryeos am Ende der Regierungszeit von Wang Geon den Fluss Cheongcheon. Im Zuge dieser Expansion geriet man mit den Khitanen auf Konfrontationskurs, obwohl die Letzteren eine friedliche Lösung anstrebten. Intern war es für die Regierung eine große Herausforderung, die mehr oder weniger unabhängige Hojok-Schicht, die die lokalen Gemeinden kontrollierten, einzubinden. Taejo setzte die Prioritäten darauf, einflussreiche Einzelpersonen dieser Schicht auf seine Seite zu gewinnen. Dies erfolgte durch eine radikale Heiratspolitik, wobei Taejo selbst insgesamt 29 Ehefrauen heiratete, die alle mächtiger Hojok-Familien stammten. Somit wurden mächtige Hojok automatisch in das zentrale Staatssystem Goryeos eingebracht. Außerdem verlieh Taejo mehreren Hojok-Familien den königlichen Familiennamen Wang oder andere adelige Familiennamen, um deren Unterstützung zu gewinnen. Als Belohnung bekamen sie auch Grundstücke zugeteilt und erhielten einen bürokratischen Rang in der hierarchischen Struktur. Die Bauernsteuern wurden auch auf ca. ein Zehntel gesenkt, um mögliche Unzufriedenheit und Aufstände der Bauernschicht zu vermeiden.  Somit gelang es dem König, im Land wieder gesellschaftliche Ordnung herzustellen, ohne dabei auf große Widerstände zu treffen. Zur weiteren Stabilität des Reiches schrieb Taejo für Regierungsbeamte eine Reihe von Büchern mit Regeln zur erfolgreichen Führung des Reiches. Dazu zählen u.a. Jeonggye („Politische Vorsichtsmaßnahmen“), Gyebaekyoseo („Bürokratische Richtlinien“) und vor allem das „Huinyo Sipjo“ („Zehn Regeln“), welches grundsätzlich auf konfuzianische, buddhistische und geomantische Ideen basierte. Das Testament beinhaltete die folgenden zehn Punkte: 1. Aufrechterhaltung der buddhistischen Klöster; 2. Befolgung der Geomantik Doseons; 3. Prinzipiell soll der erste Sohn zum Thronfolger werden; 4. Die chinesische Kultur nur bedingt befolgen, da die Kulturen zu der Goryoes verschieden sind. Den barbarischen Khitanen keinesfalls folgen; 5. Respekt für die westliche Hauptstadt Pyeongyang; 6. Treue Einhaltung Buddhistische Zeremonien; 7. Für den Respekt durch die Untertanen und das Volk sorgen; 8. Erleichterung der Last der Bauernschicht; 9. Keine Ernennung von Personen aus dem Gebiet südlich des Flusses Geumgang und des Charyeong-Gebirges zu Beamtenposten; 10. Alte Bücher lesen und daraus lernen.

 

5.6.       Die Reformpolitik von Taejos Nachfolgern in der Frühphase der Goryeo-Zeit

König Taejo starb nach 26-jähriger Regentschaft und sein Amt übernahm König Hyejong (r. 943-945), Sohn der zweiten Königin Janghwa. Hyejong starb jedoch bereits drei Jahre nach seiner Thronbesteigung und wurde von seinem Halbbruder Jeongjong (r. 945-949), welcher Sohn der dritten Königin Sinmyeong war, ersetzt. Auch König Jeongjong lebte nicht lange und nach seinem Tod bestieg sein jüngerer Bruder Gwangjong (r. 949-975) den Thron. Ein Machtkonflikt in dieser Phase war unvermeidlich, da im Prinzip jeder Sohn der 29 Ehefrauen von Taejo einen Anspruch auf den Thron hatte. Obwohl Taejo ursprünglich als Maßnahme zur Wiederherstellung der sozialen Ordnung die zahlreichen Ehefrauen zu sich nahm, führte dies nun doch zur ernsthaften Destabilisierung in Goryeo aufgrund der problematischen Thronfolge. Ziel von König Gwangjong, der im Alter von 25 den Thronbestieg und für 26 Jahre über Goryeo herrschte, war daher in erster Linie die Stärkung der königlichen Macht und gleichzeitig die Unterdrückung des Einflusses der Hojok-Schicht. Eine seiner großen politischen Reformen war die Befreiung der Nobi (Sklavenschicht) durch den im Jahr 956 verkündigten „Gesetz zur Überprüfung des Sklavenstandes“ (Nobi angeombeop). Durch das Gesetz erhielten ehemalige freigeborene Bürger (Yangin), die zu Nobi geworden waren, ihren ehemaligen Status zurück. Dies führte zur Schwächung der Hojok-Schicht, die in den letzten Jahren des Silla-Reiches zahlreiche Yangin versklavten. Außerdem versuchte man durch diese Maßnahme zusätzliche unabhängige Bauern und Steuerzahler herauszubringen, die für die Wirtschaft des Staats förderlich waren. Eine weitere wichtige Reform während König Gwangjongs Herrschaft war die Einführung eines Staatsdienstprüfungssystems (Gwageo) im Jahr 958. Das Prüfungssystem an sich basierte auf dem System von Sillas Dokseo sampumgwa. Es wurden nun nicht mehr nur die Kenntnisse der konfuzianischen Klassiker geprüft, sondern auch das Wissen im Bereich der Literatur und Kunst. Außerdem wurden die Regierungsbeamten ab diesem Zeitraum nach Spezialgebiet gewählt und eingeteilt, was den Anfang einer klaren Trennung von Militärwesen und Staatsverwaltung, dem Yangban-System, darstellte. Durch das neue System konnten außerdem auch Menschen einfacher Herkunft bestimmte Stellungen besetzen, so lange sie in der Prüfung gut abschnitten. Um die hierarchischen Strukturen unter den Beamten klarer zu definieren, musste man je nach Rang die entsprechende Kleidung mit einer der vier Farben Violett, Rot, Blau und Grün tragen. König Gwangjong versuchte des Weiteren, die buddhistische Struktur des Landes in Ordnung zu bringen, die aufgrund der verschiedensten rivalisierenden Schulen und Sekten gespalten war. Er schuf die zwei Richtungen Hwaeom und Beoban und rief bestimmte Mönche zusammen, um ein einheitliches Konzept zu bilden. König Gwangjongs politische Reformen legten den Grundstein für die ökonomischen Reformen seines Nachfolgers Gyeongjong (r. 975-981). Die Landreform namens Jeonsigwa stand im Mittelpunkt der Reformen. Durch das neue Gesetz unterstützte die Zentralregierung der Bürokratenschicht wirtschaftliche Sicherheit, indem ihnen dem Posten entsprechend eigenes Land zugeteilt wurde. Unter dem sechsten König Seongjeong (r. 981-997) etablierte sich das politische System Goryeos endgültig. Ihm war es gelungen eine Ära der hochentwickelten konfuzianischen Herrschaft zu schaffen, indem er sowohl die Gründer der Goryeo-Dynastie als auch die radikale reformfreudige Bürokratenschicht unter Gwangjong durch Leute ersetzte, die die staatliche Aufnahmeprüfung positiv absolvierten. Aufgrund des Einflusses seines konfuzianischen Ratgeber Choe Seungno vom 6. Kopfrang waren die Bemühungen groß, den Konfuzianismus zur politischen Ideologie zu machen. Gleichzeitig akzeptierte man den Buddhismus zwar als Religion zur Selbstaufklärung, doch aufgrund der hohen staatlichen Ausgaben wurde die Abhaltung buddhistischer Rituale und Zeremonien abgeschafft. Das Verwaltungssystem Goryeos wurde von König Seongjong groß reformiert und zählt zu einen seiner wichtigsten Erfolge während seiner Zeit. 

 

5.7.       Die zentrale Regierungsstruktur und das lokale Verwaltungssystem

Die zentrale Regierungsstruktur war ursprünglich eine Mischung von den Systemen aus Taebong (Hugoguryeo) und Silla. Im Lauf der Herrschaft von König Seongjong wurden mehrere Reformen unternommen, die unter König Munjong (r. 1046-1083) weitergeführt und vollendet wurden. Das Verwaltungssystem Goryeos beruhte hauptsächlich auf Tangs 3-Seong 6-Bu (drei Kanzleiämter und sechs Ministerien) und bestand aus den drei Organen Jungseoseong, Munhaseong und Sangseoseong, wobei die ersten beiden Organe zu Jungseo munhaseong (Kanzleramt für staatliche Angelegenheiten) verschmolzen und die Legislative darstellten. Die exekutive Gewalt wurde von Sangseoseong (Sekretariat für staatliche Angelegenheiten) ausgeführt und setzte sich aus den sechs Abteilungen für Personal (Ibu), Militär (Byeongbu), Steuerwesen (Hobu), Justiz (Hyeongbu), Staatszeremonien (Yebu) und Bauwesen (Gongbu) zusammen. Das Oberhaupt der gesamten Struktur bildete der Premierminister, Munha sijung genannt, der die gesamte Funktion der Regierung überwachte. Mitglieder des Jungseo munhaseong wurden auf geteilt in Jaesin, die den höheren Rang als 2 hielten und den Nangsa, die den Rang 3 oder noch niedriger besaßen. Während Jaesin verantwortlich waren für konkrete Entscheidungen bezüglich der Staatspolitik, war es die Aufgabe der Nangsa politische Maßnahmen zu vorzuschlagen bzw. zu beurteilen. Ein weiterer Verwaltungsapparat war das Büro des Inspektors (Eosadae), welches für die Kontrolle der öffentlichen Meinung zuständig war. Mitglieder des Eosades hatten zusammen mit den Nangsa das Recht, ihre Zustimmung bzw. Ablehnung bezüglich Personalanstellung, Gesetzesverkündung- und aufhebung oder königlichen Erlasse abzugeben. Des Weiteren gab es den Zentralrat namens Jungchuweon. Er kontrollierte die Ausführung königlicher Erlasse und war auch für Abwehrdienste zuständig. Das Jungseo munhaseong und das Jungchuweon stellten den einflussreichsten Teil der Regierungsverwaltung dar und entschieden gemeinsam in einer Sitzung namens Jaechu hoeui über die wichtigsten Staatsangelegenheiten. Es existierten noch viele weitere Staatsorgane, die jeweils ihre eigene Funktion und Aufgabe hatten. Man kann daran erkennen, wie sehr in der Goryeo-Zeit die Ämter spezialisiert waren und die Aufgabenbereiche detaillierter aufgeteilt waren. Die Reform des lokalen Verwaltungssystems wurde ebenfalls unter König Seongjong in Gang gesetzt und 1018 unter König Hyeongjong erfolgreich abgeschlossen. Infolge der Reformen wurde das Land in fünf Do (Provinzen), der Region Gyeonggi und der Region Yanggye unterteilt. Innerhalb der jeweiligen Provinzen gab es drei Gyeong (größere Städte), fünf Dohobu (Militärstützpunkte), acht Mok (Verwaltungszentren) sowie zahlreiche Gun (Bezirke), Hyeon (Landkreise) und Jin (Garnisonen). Die Provinzen wurden von sogenannten Anchalsa verwaltet, Gouverneure, die von der Zentralregierung entsandt wurden. In die lokalen Verwaltungsgebiete entsandte man Richter (Suryeong) mit der Ausnahme der Dohobu, die von Militärkommandeuren verwaltet wurden. Suryeong wurden jedoch nur in die größeren Gun und Hyeong geschickt und waren dann für einen größeren Raum zuständig. Dies führte dazu, dass die Zentralregierung wieder die lokalen Gebiete nur eingeschränkt unter Kontrolle bringen konnte. In den ländlichen Gebieten kontrollierten lokale Funktionäre (Hyangni) die Steuereinnahmen, sämtliche Abgaben und Einberufungen ins Heer. Die Hyangni stammten von der ehemaligen lokalen Eliteschicht Hojok und besonders mächtige Hyangni nannte man Hojang (Dorfvorsteher).  Doch um den Einfluss der Führer in den ländlichen Regionen in Grenzen zu halten, bemühte sich die Regierung indem man regelmäßig Generalinspekteure (Sasimgwan) in die Regionen entsandte. Außerdem wurden die Kinder der mächtigen Hyangni gezwungen getrennt von den Eltern in der Hauptstadt zu leben. Diese Politik der Geiselnahme nannte man Giin. Die Region Yanggye war aufgeteilt in Bukgye (nördliche Region) und Donggye (östliche Region), wobei Bukgye ca. die heutige Provinz Pyeongan-do und Donggye die Küstenregion der heutigen Provinzen Gangwon-do und Hamgyeongnam-do darstellte. Da es sich hier um Grenzgebiete handelte und dementsprechend die Bedrohung einer Invasion hoch war, wurden sie von Militärkommandeuren namens Byeongmasa kontrolliert. Die Untereinheiten des lokalen Regionen wurden aufgeteilt in Hyang, So und Bugok. Diese wurden über die Hauptlandkreise (Juhyeon) durch die Zentralregierung verwaltet. Die Verwaltungseinheit unter den Gun und Hyeon war Chon (Dorf). Ein Chon bestand aus mehreren kleineren Dörfern und war dazu gedacht, die kleinsten Orte zusammenzufassen um sie leichter zu verwalten. Jedes Chon hatte  einen Chonjang (Dorfhäuptling) bzw. ein Amt zur administrativen Verwaltung namens Chonjeong. Man kontrollierte die Bevölkerungsbewegung und unterstützte andere Arbeiten der Zentralregierung und der lokalen Führungsleute. Der Einfluss der Chonjang war jedoch begrenzt und schwächer geworden im Vergleich zur Silla-Ära.

 

 

 

5.8.       Das Militärsystem

Die Verteidigung ihres Territorialgebiets und eine neue militärische Organisation waren von großer Bedeutung in der Frühphase der Goryeo-Zeit. Ein Hauptgrund dafür war, dass Goryeos Vereinigung der Spät-Drei-Reiche durch gewaltsame Mittel erreicht wurde. Außerdem war ein starkes Heer für die fortbestehende Expansionspolitik im Norden unerlässlich. Vor allem die feindseligen Khitanen stellten eine große Bedrohung dar. Das Militärsystem Goryeos bestimmte, alle gesunden Männer zwischen 16 und 60 einberufen zu können (Bubyeongje). Den Kern des Militärs bildeten hauptsächlich Männer der Yangin-Klasse. König Seongjong organisierte zwei Armeen (gun) und sechs Einheiten (wi), die jeweils deren eigenen Aufgabenbereich hatten. Die zwei Armeen (geunjang) nannte man Eungyanggun und Yonghogun und sie dienten der königlichen Beschützung. Die sechs Einheiten hießen Jwauwi, Sinhowi, Heungwiwi, Geumowi, Cheonuwi und Gammunwi. Während die ersten drei Einheiten für die Verteidigung der Hauptstadt- und Grenzregionen zuständig waren, diente die Geumowi als die Polizei und die Cheonuwi als Truppe bei zeremoniellen Gelegenheiten. Die Gammunwi wie die zwei Armeen für die Abwehr in der Umgebung des königlichen Palasts eingesetzt. Insgesamt setzten sich die Armee und die Einheiten aus etwa 45.000 Soldaten zusammen. Unter den Berufssoldaten gab es drei Gruppen: Gyeonggun, Boseung und Jeongyonggun. Die zwei Letzteren wurden aus den Provinzen einberufen. Die Gyeonggun erhielten vom Staat Land (Guninjeon), welches innerhalb der Familie auch vererbt werden konnte. Somit sicherte man sich, dass der Beruf erblich weitergegeben wurde. Allen anderen Soldaten standen zwei Haushälter namens Yangho zur Verfügung, die die Soldaten gründlich versorgten. In der nördlichen Yanggye-Region bildete man außerdem die Bauernarmee Jujingun. Die Armeen der anderen Präfekturen und Kreise nannte man Juhyeongun. Auch hier handelte es sich um eine Bauernarmee, bei der Bauern in Kriegszeiten als Soldaten agierten. Die Armeen in den Zentralgebieten, Yeong genannt, bestanden jeweils aus 1000 Männern, die von Generälen (Janggun) angeführt wurden. Der oberste General trug den Titel Sangjanggun und darunter stand der zweite General Daejanggun. Diese hochrangigen Offiziere hatten einen Sitz im Militärrat (Jungbang), in denen wichtige Militärangelegenheiten besprochen und bestimmt wurden.

 

5.9.       Das Erziehungssystem und die Beamtenprüfung

König Taejo begann unmittelbar nach seiner Thronbesteigung mit der Förderung von Bildungsinstituten im Land. In den Großstadtregionen Gaegyeong und Seogyeong (Pyeongyang) wurden mehrere Schulen errichtet. Unter König Seonjong gründete man 992 schließlich die staatliche Akademie Gukjagam. Eine weitere zentrale Bildungsstätte Biseoseong und die Nationalbibliothek Suseowon wurden ebenfalls im selben Jahr gebaut. Unter der Regentschaft von König Sukjong ergänzte man das Gukjagam durch eine Druckabteilung (Seojeokpo), um mehr Bücher zu veröffentlichen. König Yejong (r. 1106-1122) erweiterte das Gukjagam, indem er sieben Fachgebiete schuf, um fachspezifische Kenntnisse zu fördern. Außerdem gründete er innerhalb des Königspalasts eine Bibliothek (Bomungak) und ein Forschungsinstitut (Cheongyeongak), um den Gelehrten mehr Gelegenheit zur weiteren Ausbildung zu bieten. Im Rahmen dessen wurden auch zahlreiche Stipendien vergeben. Die Entstehung von Kim Busiks „Samguk Sagi“ während der Regentschaft von König Injong (r. 1122-1146) verdankt auch zum Großteil der Förderung des Bildungssystems während dieser Phase. König Injong unterteilte das Gukjagam erneut und gründete sechs Akademien (Gyeongsa yukhak) mit verschiedenen Schwerpunkten: Gukjahak, Taehak, Samunhak, Yulhak, Seohak und Sanhak. Gukjahak, Taehak und Samunhak waren die Geisteswissenschaften, die nur von der Oberschicht studiert wurden konnte. Die restlichen drei Fächer waren praktische Wissenschaften, die untere Beamten und auch das allgemeine Volk studierte. Unter König Gwangjong (r. 949-975) wurde erstmals das Prüfungssystem für die Einstellung von Beamten eingeführt. Es gab drei Arten von Prüfungen: Jesureop (Literaturprüfung), Myeonggyeongeop (Prüfung über konfuzianische Kenntnisse) und Jabeop (Prüfung über praktische Kenntnisse im Bereich von Recht, Mathematik, Medizin, Wahrsagerei und Geomantik). Vor allem die Literaturprüfung wurde für sehr wichtig geschätzt und hatte dementsprechend auch den meisten Einfluss bei der Einstellung der Beamten. Die Jabeop-Prüfung war vor allem für die Auswahl von Fachleuten in den Gebieten der praktischen Wissenschaften gedacht. Obwohl durch dieses Prüfungssystem theoretisch auch für die unteren Gesellschaftsschichten Chancen zur Besetzung von höheren Posten ermöglicht wurde, sah es in der Realität doch so aus, dass ausschließlich Männer der gehobenen Schichten überhaupt zu den Prüfungen antreten konnten. Auch die Familienherkunft spielte weiterhin eine große Rolle bei der Besetzung der höheren Staatsposten. Durch das sogenannte Eumseo-System konnten außerdem Beamten des fünften Ranges oder höher einen Beamtenposten mit ihrem Familienmitglied besetzen. Auch hier ist noch die enge Verbindung der Goryeo-Dynastie zur aristokratischen Tradition bemerkbar.

 

5.10.     Die Landwirtschaft

Auch während der Goryeo-Zeit bildete die Landwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle des Staates. Man erkannte den Bauern den Besitz von eigenem Land an und nannte es Minjeon. Die Bauern mussten jedoch an den Staat 10 Prozent als Grundsteuern abgeben, da das Land als staatliches Eigentum festgelegt war (Gongjeon). Neben dem staatlichen Grundstücken gab es auch Privateigentum, dass in den meisten Fällen höheren Beamten gehörte und in deren Familie vererbt wurde. Im ersten Jahr von König Gyeongjong (r. 976-981) wurde eine Bodenreform (Jeonsigwa) durchgeführt, die erst unter König Munjongs (r. 1046-1083) Regierungszeit im Jahr 1076 endgültig abgeschlossen wurde. Durch das System wurde an die Beamten Ackerland und Waldbesitz verteilt, welches mit dem Tod des Beamten wieder an den Staat zurückging. Dadurch beschränkte man die wirtschaftliche Macht der Aristokraten. Jedoch gab es für höherrangige Beamten doch privilegiertes Land namens Gongeumjeon, welches weitervererbt werden konnte. Außerdem gab es noch die Naejangjeon, die an Mitglieder der Königsfamilie verteilt wurden, die Oeyeokjeon für die Gemeindebeamten und die Guninjeon für die Berufssoldaten, die Gonghaejeon für die extra Verwaltungskosten und die Saweonjeon für die buddhistischen Klöster. Während die höheren Gesellschaftsschichten ihr Reichtum durch Steuereinzüge vergrößerte, wurden die Bauern aufgrund der hohen Abgaben und der zusätzlich zu leistenden Frondienste immer ärmer. Viele Bauern versuchten wegen den miserablen Zuständen zu fliehen und endeten oft als Sklaven. Die Regierung reagierte auf diese ernste Situation mit verschiedenen Sozialeinrichtungen. Dazu zählten u.a. extra Getreidespeicher wie Uichang und Sangpyeongchang, die öffentliche Krankenstelle Hyeminguk zur Versorgung mit Arzneimittel, die Notstationen Dongsei daebiwon und verschiedenste Stiftungen und Fonds namens Bo für Studenten, Mönche und auch ärmeren Schichten.

 

5.11.     Die Handwerke und der Handel

Die Handwerke während der Goryeo-Ära wurden von Leuten verschiedenster sozialer Gruppen produziert. Es gab bestimmte staatliche Siedlungen namens So, wo Handwerker ohne freien Status für den Staat Produkte schufen. Der Staat registrierte all die Handwerker, um die Kontrolle über die nötigen Produkte zu bewahren. Zu den wichtigsten Artikeln zählten u.a. Waffen, Utensilien (meist aus Porzellan) Möbel, Gold- und Silberwaren, Kleidung und Seide. Auch Mönche und Bauern produzierten eigene Produkte. Zu den wichtigsten Sachen gehörten Papier, Tusche, Pinsel, Lachwaren, Bücher, Gewürze, Instrumente, Kochutensilien, landwirtschaftliche Werkzeuge, buddhistische Dekorationen und noch viel mehr. Während der Frühphase der Goryeo-Dynastie konzentrierte sich der Handel hauptsächlich auf das Inland. In Großstädten wie Gaegyeong, Seogyeong (heutige Pyeongyang) und Donggyeong (heutige Gyeongju) entstanden große Märkte, bei denen allerlei Artikel erworben werden konnten. Auch in den ländlichen Gegenden bildeten sich Märkte, jedoch in viel kleineren Maßstäben und auch weniger Auswahl an Produkten. Mit der Zeit erreichten auch Händler aus dem Ausland die Küsten von Goryeo und man begann Handelbeziehungen zu Reichen wie den chinesischen Song-und Liao-Dynastien, Japan und sogar auch arabischen Ländern aufzubauen. Vor allem Byeongnando an der Mündung des Flusses Yeseonggang wurde zu einem internationalen Handelshafen und sorgte für die Verbreitung des Namens „Korea“ in der Außenwelt. Goryeo pflegte besonders die Handelsbeziehung zur chinesischen Song-Dynastie (960-1279). Durch den Aufbau einer friedlichen Beziehung versuchte man gleichzeitig die chinesische Kultur aufzunehmen. Der rege Austausch der Kaufleute wirkte sich soweit aus, dass gegenseitig Boten entsandt wurden oder auch zu Studienzwecken Mönche und Schüler zwischen den beiden Reichen verkehrten. Zu den wichtigsten Importgütern aus Sung zählten Bücher, Landkarten, Kulturgüter, Arzneimittel, und Seide. Goryeo exportierte hingegen Papier, Tusche, Ginseng Gold- und Silberwaren und Kupfer. Die kontinuierliche Verbreitung des Handels führte zur Einführung eines Währungssystems. Es kam zur Entwicklung verschiedenster Münzen wie Geonwon jungbo, Samhan tongbo, Haedong tongbo und Haedong jungbo, vor allem unter der Regentschaft von König Sukjong (r. 1095-1105). Die Münzen fanden jedoch nur innerhalb der Aristokratenschicht Verbreitung. Unter der einfachen Bevölkerung galt vor allem Hanfkleidung und Getreide als übliches Zahlungsmittel.

 

5.12.     Der Kampf gegen die Khitanen (1)

Die Frühphase der Goryeo-Zeit fiel zusammen mit der enormen Stärkung der nördlichen Stämme wie die Khitanen (promongolisches Volk im Gebiet der Mandschurei) den Jurchen (tungusisches Volk im Osten der Mandschurei) und den Mongolen. Andererseits versuchte Goryeo durch eine aggressive Nordpolitik die ehemaligen Gebiete Goguryeos zurückzuerobern. Vor allem die Beziehung zu den Khitanen, die zuvor entlang des Flusses Liao ihr eigenes Königreich Liao gegründet und Balhae zum Untergang zwangen, war geprägt von heftigen Konflikten. Nach der Bezwingung Balhaes einigten sich die Khitanen und Goryeo 926 auf eine gemeinsame Grenze. Die Khitanen versuchten folglich sogar, freundschaftliche Beziehungen mit Goryeo zu pflegen und entsandten im Jahr 942 mehrere Boten zusammen mit 50 Kamelen als Geschenk nach Goryeo. Der damalige König Taejo jedoch wies diese Geste zurück und verbannte die Gesandten auf eine Insel. Die Kamele wurden an eine Brücke angebunden und zum Verhungern verurteilt. Auch Taejos Nachfolger setzten die Expansionspolitik im Norden fort. Während der Regentschaft von König Jeongjong (r. 945-949) bereitete man sich mit der Formierung einer Armee namens Gwanggun auf einen Krieg mit den Khitanen vor. Im Jahr 991 drangen die Khitanen erstmals in das Goryeo-Reich ein. Sie legten die Festung Naewon am „lower reach“ des Flusses Apnokgang und versuchten damit, die Verbindung Goryeos zu Sung-China zu unterbinden. 993 marschierten unter Befehl des Kaisers Shengzong der Liao-Dynastie eine Riesenarmee nach Goryeo ein. Im Kampf vom Fluss Cheongcheongang gelang es der Armee Goryeos jedoch, diese Invasion aufzuhalten. Dank Seo Huis geschickten diplomatischen Bemühungen zog sich anschließend die Armee der Khitanen sogar ganz zurück. Goryeo errang das Territorium zwischen den zwei Flüssen Cheongcheongang und Apnokgang und versprach als Gegenleistung einen freundschaftlichen Austausch zwischen den beiden Reichen. Die Tatsache, dass Liao zur selben Zeit auch mit Sung-China in einem Kampf verwickelt war, verhalf dieser für Goryeo vorteilhafte Vereinbarung. Somit konnte die erste Invasion gegen die Khitanen erfolgreich bekämpft werden.

 

5.13.     Der Kampf gegen die Khitanen (2)

Unmittelbar nach dem Rückzug der Khitanen fing Goryeo mit dem Bau von mehreren Festungen entlang des Apnokgang an. In die Grenzgebiete wurden außerdem Truppen entsandt, als Maßnahme zur Verteidigung vor weiteren Angriffen. So entstanden östlich des Apnokgang die sogenannten sechs Garnisonstädte Gangdong yukju: Heunghwajin, Yongju, Tongju, Cheolju, Gwiju und Gwakju. Diese militärische Expansion Goryeos verunsicherte die Khitanen, so dass sie die Rückgabe ihres Landes forderten. Da sich Goryeo weigerte, kam es 1010 zu einer erneuten Invasion der Khitanen mit 400.000 Männern, bei der sie Gaesong, die damalige Hauptstadt Goryeos, einnehmen konnten. Gang Jo, welcher die Truppen Goryeos anführte, unterschätzte die Invaison der Khitanen, so dass Goryeo einen herben Rückschlag erlitt. 1011 besetzten die Khitanen Gaegyeong und der damalige König Hyeonjong (r. 1009-1031) sah sich gezwungen, nach Naju zu fliehen. Doch trotz der wiederholten Angriffe der Khitanen gab Goryeo nie nach und kämpfte dagegen. Im Jahr 1018 kam es schließlich zum letzten groß angelegten Angriff, wobei die Khitanen mit 100.000 Männern, angeführt von Liaos General Xiao Baiya, eindrangen. Die Khitanen erlitten eine erschütternde Niederlage, bei der Goryeos Soldaten unter der Führung von Gang Gamchan und Gang Mincheom in Gwiju nahezu die gesamte Armee vernichtete. Dieser Erfolge Goryeos ist bekannt als der Sieg von Gwiju 1019. Da beide Seiten von ihrer langjährigen Auseinandersetzung geschwächt waren und keinen vollkommenen Untergang in Kauf nehmen wollten, einigte man sich schließlich auf eine erneute friedliche Verhandlung. Goryeo, welches erfolgreich gegen die größte Bedrohung seit der Bildung des Reiches dagegenhalten konnte, begann 1033 mit dem Bau einer Festungsmauer zum Schutz der nördlichen Grenze. Diese Mauer namens Cheolli jangseong wurde 1044 fertiggestellt und erstreckte sich über hunderte Kilometer von der Mündung des Apnokgang quer durch die koreanische Halbinsel bis zur Ostküste. Goryeo gelang es dabei teilweise, ihr ursprüngliches Ziel,  die ehemaligen Gebiete Goguryeos zurückzuerobern, erfolgreich zu vollziehen.

 

5.14.     Der Kampf gegen die Jurchen

Der Frieden im Lande hielt sich nach den Kämpfen gegen die Khitanen nicht lange, da sich die Beziehung zu den Jurchen verschlechterte. Die Jurchen stellten eine Gruppe mehrerer unabhängiger Stämme dar, die im Gebiet des damaligen Balhae lebten. Die Beziehung zu Goryeo war ursprünglich gut, da der Begründer des Volks aus Goryeo stammte und die Jurchen daher Goryeo als Heimatland betrachteten. Es herrschte reger Handel zwischen den beiden Seiten. Außerdem versuchte Goryeo, durch eine geschickte Assimilationspolitik die Jurchen in ihr Reich miteinzubeziehen und ihr Reich auszuweiten. Nachdem sich die Jurchen jedoch unter dem Wanyan-Stamm in der nördlichen Mandschurei erneut vereinten, änderte sich die Situation. Unter der Führung von Wanyan Wuyashu versuchte man nun sein eigenes Reich zu expandieren und griff Goryeo an. Die Kavallerie der Jurchen stellte eine riesige Bedrohung für Goryeo dar und man verlor die Kämpfe. Erst durch König Sukjongs (r. 1095-1105) Armeereformen gelang es Goryeo, wieder die Oberhand zu ergreifen. Es wurde eine Sondertruppe namens Byeolmuban gebildet. Sie bestand aus einer Kavallerie der Aristokraten (Singigun), einer Infanterie von Bauern (Sinbogun) und einer Kriegerdivision von Mönchen (Hangmagun). 1107 kam es zu einem Riesenangriff Goryeos auf die Jurchen unter der Führung von Yun Gwan und O Yeonchong. Bei dieser Attacke gelang es Goryeo, die nördlichen Gebiete (heutige Provinz Hamgyeong-do) zu erobern und neun Festungen zu gründen. Aufgrund des Drucks der Gegenangriffe der Jurchen jedoch sah sich Goryeo bald wieder gezwungen, die eroberten Gebiete zurückzugeben. Obwohl man sich darauf einigte, keine weiteren gegenseitigen Angriffe durchzuführen, bekam Goryeo mit dem Machtzuwachs der Jurchen immer mehr Probleme. Der jüngere  Bruder von Wuyashu, Wanyan Aguda vereinigte alle Stämme der Jurchen und gründete 1115 die Jin-Dynastie. Das Jin-Reich entwickelte sich zu einem enorm starken Staat, dem es gelang, 1125 in einem Krieg die Khitanen zu besiegen und zwei Jahre später sogar Kaifeng, die Hauptstadt der Sung-Dynastie, einzunehmen. Der Kaiser von Sung floh in Richtung südlich des Flusses Yangtse  und begründete dort die südliche Sung-Dynastie. Die Jin-Dynastie drängte Goryeo nun dazu, mit ihnen einen Vasallenvertrag einzugehen. Yi Jagyeom, welcher in Goryeo inzwischen die Macht ergriffen hatte, sah es hilfreich, sich den Jurchen zu unterwerfen und akzeptierte trotz der Proteste innerhalb des Reichs diese Forderung.

 

5.15.     Die Aufstände von Yi Jagyeom und Myochong

Seit der Regentschaft von König Injong (r. 1122-1146) hatte das Goryeo-Reich neben dem außenpolitischen Druck durch die Jin-Dynastie auch immer mehr interne Probleme zu bekämpfen. Das Reichtum und die Macht konzentrierten sich auf eine Hand voll Aristokraten, so dass die Unzufriedenheit der Bürokratenschicht und auch des gewöhnlichen Volkes größer wurden. Als Folge kam es zu ernsten Unruhen im Land. Der erste große Aufstand ging von Yi Jagyeom, einem einflussreichen Aristokraten des Yi-Klans aus Inju, aus. Yi konnte drei seiner Töchter mit König Munjong (r. 1046-1083) verkuppeln und erlang dadurch einen der höchsten Ministerposten. Yi gelang es dazu, König Yejong (r. 1105-1122) seine älteste Tochter als Frau zu geben. Nach dessen Tod bestieg der erst 14-jährige Sohn Injong den Thron. Um sich dem Thron zu nähern, verkuppelte Yi zwei weitere seiner Töchter mit König Injong. 1126 schaffte es Yi mit Hilfe seiner Truppe, unterstützt durch den damals mächtigsten Soldaten Cheok Jungyeong, den König unter Hausarrest zu bringen. Viele Anhänger des Königs starben bei dem Putsch und auch der Königspalast wurde niedergebrannt. Ein Jahr später jedoch wurde Yi Jagyeom von einem Gegenangriff des Königs und seinen loyalen Anhängern, darunter auch sein ehemaliger Komplize Cheok Jungyeong, überrascht und ins Exil geschickt. Dies bedeutete gleichzeitig das Ende des mächtigen Yi-Klans. Etwa zu derselben Zeit schlossen sich einige Aristokratenkreise unter der Führung des Mönchs Myocheong zusammen, um die chaotische Lage für ihren eigenen Zweck auszunutzen und ein neues Reich mit Sitz in Seogyeong (Pyeongyang) zu gründen. Basierend auf einer erneuten Idee der Nordexpansionspolitik und mithilfe von Geomanten versuchte Myocheong gemeinsam mit anderen Beamten aus der Region von Seogyeong König Injong davon zu überzeugen, das Regierungszentrum nach Seogyeong zu übersiedeln. Tatsächlich entschloss sich der König für den Bau eines neuen Palasts namens Daehwagung in der Nähe des heutigen Pyeongyang. Es bildete sich jedoch eine sogenannte Gaegyeong (Gaeseong) Fraktion, die gegen die Idee der Übersiedlung kämpfte. Dabei handelte sich es hauptsächlich um eine Gruppe hochrangiger Beamten, deren Einflussgebiet in der ursprünglichen Hauptstadtregion Gaegyeong ausgeprägt war. Auch Kim Busik, adeliger Gelehrter und Verfasser des „Samguk Sagi“, gehörte dieser Fraktion an. Da der Widerstand immer größer wurde, wehrte sich Myocheong mit Gewalt dagegen, was 1135 zu einem Aufstand in Seogyeong eskalierte. Dabei stellte er eine Armee zusammen und gründete ein neues Reich namens Daewiguk. Innerhalb eines Jahres jedoch konnten die Truppen der Gaegyeong Fraktion die Rebellion unterdrücken und somit scheiterte auch Myocheongs Plan zur Übernahme der Macht. Doch die Instabilität innerhalb Goryeos sollte bald eine weitere Rebellion hervorrufen. Dieses Mal handelte es sich um einen Coup der Militärschicht während der Regentschaft von König Uijong (r. 1146-1169). Dieser Aufstand führte schließlich zur Militärherrschaft in der zweiten Hälfte der Goryeo-Zeit, die nahezu bis zum Ende der Ära fortbestand.

 

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