우리의소원은통일 Unser Wunsch ist die Wiedervereinigung
우리의 소원은 통일 꿈에도 소원은 통일 이목숨 바쳐서 통일 통일을 이루자 이겨례 살리는 통일 이나라 찾는데 통일 통일을 어서 이루자 통일을 이루자 | Unser Wunsch ist die Wiedervereinigung. Selbst im Traum wünschen wir uns Wiedervereinigung. Mein Leben gebe ich für die Wiedervereinigung. Wiedervereinigung, komm! Die Vereinigung erweckt unser Volk wieder zum Leben. Die Vereinigung gibt uns unser Vaterland wieder.Komm, Wiedervereinigung! Komm, Wiedervereinigung! |
Reinhören: "Unser Wunsch ist die Wiedervereinigung"
Gesang: Seol Hee Yun
Klavier: Carmen Manera Guzman
Sonnenscheinpolitik und das koreanische Gipfeltreffen
Im April 2000 fanden geheime Gespräche zwischen dem damaligen südkoreanischen Minister für Kultur und Tourismus Park Jie-Won und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Asien-Pazifik-Friedenskomitees, Song Ho-Kyong in Shanghai und Peking statt. Obwohl Park Jie-Won kein Nordkorea-Experte war, war er von den nordkoreanischen Verhandlern angefordert worden, da sie nur mit einem engen Vertrauten des südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-Jung sprechen wollten. Zweck der Verhandlungen war es, ein historisches Gipfeltreffen der Führungsspitze von Nord- und Südkorea zu organisieren. (Vgl. Wiedervereinigungsministerium, Weißbuch 2003, Seoul 2003, S. 69f., nach Kim Geon-Woo, 2007: Um die koreanische Wiedervereinigung - Die Sonnenscheinpolitik Kim Dae Jungs im Vergleich mit der Ostpolitik Willy Brandts, S. 157)
Die Sonnenscheinpolitik, die die südkoreanische Regierung seit 1998 gegenüber betrieben hatte und die eine aktive Zusammenarbeit mit friedlicher Absicht mit dem Norden propagierte, schien nun Früchte zu tragen, da das erste Signal zur Gesprächsbereitschaft vom Norden gekommen war. Verantwortlich für den politischen Kurswechsel war aber auch sicher die wirtschaftliche Notlage von Nordkorea.
(Vgl. Kim Geon-Woo, 2007: S. 158)
Das vereinbarte Gipfeltreffen, das erste Treffen der politischen Führung der beiden koreanischen Staaten, fand von 13. Bis 15. Juni 2000 in Pjöngjang statt.
Mit dem südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-Jung reiste eine Delegation von 130 Personen aus Politik und Wirtschaft sowie 50 Journalisten in die nordkoreanische Hauptstadt. (Vgl. Kim Geon-Woo, 2007: S. 158)
Unerwartet wurde der Präsident vom nordkoreanischen Parteichef Kim Jong-Il am Rollfeld des Flughafens abgeholt, auf der gemeinsamen Fahrt in die Stadt waren die Straßen gesäumt von festlich gekleideten Menschen.
Auch der weitere Besuch und die folgenden Gespräche verliefen in überraschend entspannter Atmosphäre.
Nach zwei Verhandlungssitzungen am darauf folgenden Tag wurde eine historische Einigung erzielt und unterzeichnet, die am 15. Juni bekannt gegeben wurde. Sie beinhaltete die folgenden Ergebnisse:
• Die Frage der Wiedervereinigung Koreas sollte unabhängig und mit den vereinten Kräften des koreanischen Volkes gelöst werden.
• Gespräche über die Zusammenführung getrennter Familien und Amnestie politischer Gefangener in Südkorea sollten stattfinden.
• Gegenseitige Wirtschafts- und Kulturbeziehungen sollten verfolgt werden.
• Der nordkoreanische Parteichef Kim Jong-Il sollte einen Gegenbesuch in den Süden machen. (Vgl. Kim Geon-Woo, 2007: S. 159)
Das Gipfeltreffen wurde die als großer Erfolg für Kim Dae-Jung´s Sonnenscheinpolitik gewertet, die Fernsehbilder in Südkorea und international teils aber auch gemischte Gefühle hervor, konnte hier doch eine Diktatur einen PR-wirksamen Auftritt im Fernsehen präsentieren, während zur selben Zeit im Land Menschen verhungerten oder zu fliehen versuchten. Trotzdem betrug die Zustimmung zu Kim Dae-Jung´s Politik nach dem Treffen nach Umfragen über 90% und in den folgenden Jahren gab es einen intensiven Austausch auf Ebene der Politik, Wirtschaft, Kultur und das Militärs. (Vgl. Kim Geon-Woo, 2007: S. 164)
Nachdem die amerikanische Außenministerin Albright im Oktober 2000 eine Reise nach Nordkorea unternommen hatte, war in Folge sogar ein Besuch des amerikanischen Präsidenten geplant, um den amerikanisch-nordkoreanischen Dialog fortzuführen. Wegen des unklaren Ergebnisses bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen am 7. November 2000 war es dem Präsidenten Bill Clinton jedoch nicht möglich, das Land zu verlassen und als schließlich George W. Bush zum Wahlsieger erklärt wurde, bedeutete dies einen Kurswechsel der Nordkorea-Politik für die koreanische Halbinsel. (Vgl. Kim Geon-Woo, 2007: S. 165)
Er demonstrierte eine feindselige und aggressive Haltung gegenüber Nordkorea, das er zum Teil der „Achse des Bösen“ erklärte und löste damit das abrupte Ende der relativ entspannten innerkoreanischen Atmosphäre aus. Nordkorea verstärkte wieder seine Blockadepolitik gegen die USA und Südkorea, begann bald mit erneuten militärischen Provokationen und nahm auch das nukleare Waffenprogramm wieder auf.
Die Ergebnisse der letzten in einer Reihe von Ministergesprächen zwischen Nord- und Südkorea, das im September 2001 (kurz nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center) stattfand, wurden nicht mehr umgesetzt und das darauf folgende Gespräch im November 2001 verlief ohne Ergebnisse. (Vgl. Kim Geon-Woo, 2007: S. 166)
Allgemein kann man behaupten, wie Kim Geon-Woo schreibt, "dass nach dem Gipfeltreffen die innerkoreanischen Beziehungen im Rahmen der Sonnenscheinpolitik deutlich verbessert und vertieft werden konnten, obwohl sie ab einem bestimmten Zeitraum aufgrund des aus dem Machtwechsel resultierenden Kurswandels der amerikanischen Nordkorea-Politik und des Terroranschlages vom 11. September unterbrochen wurden.“ (Kim Geon-Woo, 2007: S. 167)
„Unser Wunsch ist die Wiedervereinigung“ wurde im Jahr 1947 von An Byung-Won komponiert, sein Vater An Suk-Ju schrieb den Text. In der ursprünglichen Fassung hatt das Lied allerding „Unser Wunsch ist die Unabhängigkeit“ geheißen.
An Byung-Won war damals 22 Jahre alt und hatte an der Seoul National Universität Komposition studiert. Einer seiner Freunde, Bae Jun-Ho, arbeitete in der Chung-Ang Rundfunkstation und spielte von dort aus das Lied zum ersten Mal öffentlich. Es wurde ein Hit, da es den Zeitgeist der Koreaner ansprach, die zwar von den Japanern befreit waren, sich aber trotzdem nicht frei fühlten. Zum Einen gab es nach wie vor Einfluss von fremden Mächten im Land, zum anderen war die Situation angespannt wegen der ideologischen Konflikte, die später zum Korea-Krieg führen sollten.
Als ein Jahr später, am 15. August 1948, die Republik Korea begründet wurde, schlug das Bildungsministerium vor, die neue Version des Liedes mit dem Titel „Unser Wunsch ist die Wiedervereinigung“ zu produzieren.
Das Lied ist seit 1950 in Schulbüchern enthalten und als am 15. Juni 2000 der Verhandlungserfolg verkündet wurde, sangen es die Vertreter der südkoreanischen und nordkoreanischen Delegationen. (Vgl. Interview mit An Byung-Won „65년동안 ‚우리의소원은통일’, 이제그만불렀으면“, OhmyNews,13.3.2013)